Farbmetrik

Farbmetrik

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Farbmetrik,
 
die Lehre von den Maßbeziehungen zwischen den Farben, die die Grundlage der Farbmessung ist.
 
In der Farbvalenzmetrik (niedere Farbmetrik nach E. Schrödinger, Farbreizmetrik nach R. Luther) beruhen die Maßbeziehungen lediglich auf dem vom Auge gefällten Gleichheitsurteil; die Maßbeziehungen gründen sich auf die Gesetze der additiven Farbmischung. Die dafür möglichen Maßsysteme (Farbsysteme) und ihre Farbmaßzahlen (Farbwerte) sind sehr vielfältig. In der Praxis haben sich jedoch nur einige wenige durchgesetzt: 1) die Normfarbwerte X, Y, Z des Normvalenzsystems nach DIN; 2) die Helmholtz-Maßzahlen, d. h. die Kennzeichnung einer Farbvalenz durch die farbtongleiche Wellenlänge (Farbton), den spektralen Farbanteil (Sättigung) und den Hellbezugswert; 3) die Maßzahlen nach einem als Farbenkarte ausgeführten Farbsystem, z. B. dem der DIN-Farbenkarte (Farbsystem DIN 6164 mit Farbton, Sättigungs- und Dunkelstufe als Maßzahlen) oder dem Munsell-System; 4) die Ostwald-Maßzahlen aufgrund der Vorstellung, dass jede Körperfarbe als additive Mischung einer »Vollfarbe« bestimmten Farbtons mit idealem Weiß und idealem Schwarz erzeugt werden könne.
 
Die Farbempfindungsmetrik (höhere Farbmetrik nach E. Schrödinger) benutzt Urteile des Auges über spezifische (partielle) Gleichheiten, z. B. über Helligkeitsgleichheit bei verschiedenen Farbarten, über Farbton- oder Sättigungsgleichheit u. a. ohne gleichzeitige Übereinstimmung auch in den anderen beiden Maßgrößen. Sie benutzt ferner Urteile über gleich groß empfundene Farbunterschiede (empfindungsgemäße Gleichabständigkeit) u. a. Die Farbempfindungsmetrik beherrscht heute die experimentelle Arbeit auf dem Gebiet der Farbmetrik.
 
Praktisch wird die Farbmetrik in der Industrie angewendet (Festlegung von Farbtoleranzen bei Färbeaufträgen, Anstrichen u. a., Berechnung von Rezepturen, Farbbäderzusammensetzungen u. a.). Nur für die Theorie des Farbfernsehens, der Farbfotografie und des Farbendruckes hat sie sich als hilfreich erwiesen.
 
 
M. Richter: Einf. in die F. (21981).

Universal-Lexikon. 2012.

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